Zum Sozialen Hauptgesetz

Autor/in:
Erscheinungsjahr: 1985
Quellenangaben: Info3, 5/1985, S. 27-28

Zusammenfassung

In diesem Leserbrief nimmt Gerald Häfner Bezug auf eine Rezension des Buches Der anthroposophische Sozialimpuls – ein Versuch seiner Erfassung von Dieter Brüll durch Renate Riemeck (Info3, 4/1985). Es geht dabei insbesondere um das Verständnis des Sozialen Hauptgesetzes, genauer gesagt, um die laut Rudolf Steiner notwendige Trennung von Arbeit und Einkommen. Gerald Häfner kritisiert die Interpretation von Dieter Brüll und Renate Riemeck als Verengung. Die Achberger Interpretation sieht er als eine notwendige Ergänzung. Die Arbeit gehöre demnach zum Wirtschaftsleben und damit zur Brüderlichkeit. Das Einkommen sei dagegen ein Menschenrecht und gehöre damit zum Rechtsleben.

Einordnung

In diesem Leserbrief bringt Gerald Häfner meines Wissens zum ersten Mal die Argumente, die ihn bis heute dazu bringen, das bedingungslose Grundeinkommen für einen ersten Schritt zur Trennung von Arbeit und Einkommen zu halten. An seiner Argumentation zeigt sich exemplarisch, wie die falsche Zuordnung von Arbeit und Einkommen durch die Achberger Interpretation der sozialen Dreigliederung (Wilfried Heidt, Wilhelm Schmundt) anfällig macht für die Utopie eines bedingungslosen Grundeinkommens.

Sylvain Coiplet