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Supachai Panitchpakdi aus Thailand soll ab 2002 Generalsekretär der Welthandelsorganisation (WTO) werden. Auf dem Weltbauerntag hat er klar gemacht, welche Ziele er sich dabei setzen will: "Der Welthandel muss nicht nur frei sein, er muss frei und fair sein." Dass dem heute nicht so ist, erkennt er an der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit in den Entwicklungsländern: "Wenn der Handel [...] keine Arbeitsplätze schafft, dann muss etwas verkehrt sein mit den Handelsabkommen". Manche dieser Länder können sich einen Abbau von Subventionen oder eine Erhöhung der Importquoten für Agrarprodukte kaum erlauben. Die Welthandelsorganisation soll in Zukunft das Prinzip unterschiedlicher Entwicklung stärker berücksichtigen.
Angesichts einer solchen Stellungnahme kann man sich das Jahr 2002 nur herbeiwünschen. Es ist allerdings fraglich, ob Supachai seine Ziele überhaupt erreichen kann. In der Welthandelsorganisation sitzen keine Wirtschaftsvertreter, sondern Staatsvertreter. Sie können daher nichts Besseres tun, als nichts zu tun, das heisst dem Welthandel freien Lauf zu lassen. Soll dieser Welthandel aber nicht nur staatsfrei sein, sondern auch fair, dann braucht die Wirtschaft neue Vertreter. Die alten schwören auf den Freihandel sobald ihre Wirtschaft genug entwickelt ist, um andere platt zu machen. Ihnen würde es natürlich nie einfallen, selbst, ohne Zwischenschaltung ihrer Staaten, mit diesen anderen über Subventionen und Importquoten zu verhandeln. Das würde nämlich die Entwicklungsländer viel mehr stärken als die Tatsache, mit Supachai den nächsten Generalsekretär der Welthandelsorganisation stellen zu dürfen.