Erste Erfolge der landwirtschaftlichen Forschung bei Sekem

01.05.2004

Seit vielen Jahren übersetzt die EBDA (Egyptian Biodynamic Association) auch den Aussaatkalender von Maria Thun ins Arabische. Die wichtigsten Arbeiten werden an den für die jeweilige Frucht angegebenen Tagen ausgeführt: Säen, Pflegearbeiten, Präparatebehandlung, Ernte.

Bisher wurde so gearbeitet und gesehen: Es gedeiht. Aber war es messbar? Ein Vergleich der Erträge und Qualität war nur mit konventionellen Anbauern möglich und sagte nichts über die Wirksamkeit der oben dargestellten Methoden im Einzelnen aus. Nun hat Frau Thun bei ihren wiederholten Besuchen die EBDA gedrängt und ermutigt, doch Versuche zu den Präparateanwendungen und den Aussaattagen durchzuführen.

In Dr. Hadad fand sie in der EBDA einen begeisterten Wissenschaftler, der die Versuche nun anlegt und ihre Durchführung überwacht. Ganz wichtig ist es für Sekem dabei, dass die Bauern, auf deren Feldern die Versuche durchgeführt werden, mit dabei sind und die Ergebnisse ihren Kollegen weitergeben können.

Schon die ersten abgeschlossenen Versuche zeigen außerordentlich beeindruckende Ergebnisse.

Es wurde unter anderem die Anwendung von Hornkieselpräparat beim Anbau von Frühkartoffeln und Alexandrinerklee getestet. Bei den Kartoffeln zeigte sich ein höherer Ertrag in besserer Qualität und gesteigerter Lagerfähigkeit. Beim Alexandrinerklee konnte sowohl eine Ertragssteigerung als auch ein auffällig verbessertes Wurzelbild der Kleepflanzen festgestellt werden, wenn das Präparat an Wurzeltagen gespritzt wurde.

Insgesamt haben die Ergebnisse alle Beteiligten ermutigt, weitere Versuche durchzuführen Für Bauern oder neu eingestellte Agraringenieure, die sich für die Umstellung auf biologisch-dynamischen Landbau interessieren, ein überzeugendes Argument, die Anregungen aus dem Aussaatkalender umzusetzen.

Die Ergebnisse waren erstaunlich deutlich: Die Erntemenge der "Kieselkartoffel" war höher. Bei wiederholten Koch- und Geschmacksproben mit Ägyptern und Europäern war der Unterschied eindeutig festzustellen, den meisten schmeckte die "Kieselkartoffel" besser.

Auch bei der anschließenden Lagerung im Kühlhaus bei 4 Grad bestätigte sich ihre Qualität, was wahrscheinlich mit dem höheren Trockensubstanzgehalt zusammenhängt.

Quelle: Angela Hofmann, Sekem-Insight Ausgabe 25 Mai 2004