Petra Wernicke räumt erstmals Fehler bei Genversuchen ein
Im Streit um den großflächigen Anbau von genmanipuliertem Mais in Sachsen-Anhalt hat Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke (CDU) erstmals Fehler eingeräumt. «Eine derartige starke Ablehnung in der Öffentlichkeit gegenüber den Freilandversuchen mit gentechnisch veränderten Pflanzen hätte ich nicht erwartet», sagte Petra Wernicke am Sonntag der dpa. «Wir müssen die Öffentlichkeit künftig über alle Schritte umfassend informieren», sagte die Ministerin.
Petra Wernicke hatte am Samstag dem Sender «MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt» erklärt, sie sei zu spät und erst auf ihren Druck hin informiert worden. Der Dialog zwischen den verschiedenen Landwirtschaftsverbänden habe dadurch erst zu spät beginnen können.
Sie könne den beteiligten Bauern nur raten, selbst ihre Anbauflächen bekannt zu geben, sagte die Ministerin. Ohne die Akzeptanz der neuen Technologie bei den Verbrauchern werde der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland scheitern, sagte Petra Wernicke.
Das Landwirtschaftsministerium wisse bis heute nicht, welche Betriebe sich an den Genversuchen beteiligen. Diese Firmen kenne nur der Vertragspartner, die Saatgutfirma InnoPlanta, sagte Petra Wernicke. Dem Ministerium sei nur ein Standort - das landeseigene Versuchsfeld in der Nähe der Gemeinde Iden in der Altmark - bekannt. Hier wächst gentechnisch veränderter Mais auf einer Fläche von einem Hektar.