Erste konventionelle Milch ohne Gentechnik
Ab heute gibt es in Deutschland die erste konventionelle Milch mit dem Siegel ohne Gentechnik. Das Siegel garantiert eine Milchproduktion ohne Fütterung mit genmanipulierten Futterpflanzen. Hergestellt wird die Milch von der hessischen Molkerei Upländer Bauernmolkerei und unter dem Namen Bergweide in Filialen des Lebensmittelhändlers tegut... verkauft.
Außer dass das Futter keine Gen-Pflanzen enthält, dürfen die Tiere auch nicht mit Medikamenten behandelt werden, die gentechnisch oder mit Hilfe genmanipulierter Organismen hergestellt wurden. Auch dürfen keine so produzierten Zusatzstoffe im Futter sein. Diese hohen Anforderungen wurden 1998 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer festgeschrieben.
Die Upländer Bauernmolkerei war es auch, die Anfang 2005 die erste Faire Milch einführte. Die 5 Cents Aufpreis kommen seitdem den Bauern zugute, die bei den derzeitigen Preisen sonst Verluste einfahren und von der Substanz leben. Der Bauernverband hatte lieber zu Demonstrationen und Blockaden von Discountern aufgerufen, was sich als völlig wirkungslos erwies. Die Upländer Bauernmolkerei hat dagegen erkannt, daß sich die unfaire Marktwirtschaft nur in Kooperation mit den Konsumenten bekämpfen läßt.
Mit der ersten konventionellen Milch ohne Gentechnik zeigt die Upländer Bauernmolkerei noch einmal, daß es auf die Konsumenten ankommt. Sie sollen entscheiden und nicht die angeblichen Zwänge des Marktes.
Hersteller wie Müller-Milch behaupten nach wie vor, eine Umstellung der Fütterung sei nicht möglich. Dieser Sturrsinn hat Müller-Milch 2004 angesichts eines von Greenpeace aufgerufenen Verbraucherboykotts bis zu 9 Prozent seines Absatzes und die deutsche Marktführerschaft gekostet. Gelingt es nun, das Beispiel der Upländer Bauernmolkerei auf die anderen Bundesländern auszuweiten, wird Müller-Milch und die Gentechnik weiter an Boden verlieren.