Biolandwirte über Kürzung der Förderung erbost

29.09.2006

STREICHSMÜHLE (NNA). Gegen die Kürzung der Förderung für den ökologischen Landbau in Niedersachsen haben sich die Demeter-Landwirte in Niedersachsen jetzt gewandt. Sie fordern vom Landwirtschaftsministerium eine Weiterzahlung der bisherigen Förderprämien, schreibt die Pressestelle des Demeter-Bundes in einer Veröffentlichung.

Entgegen anderslautenden Beteuerungen sei die Förderung für die Einführung des ökologischen Landbaus radikal gekürzt worden und trotz Kommunal-Wahlkampf und werbewirksamem Auftritt bei der Eröffnung der Öko-Aktionswoche vertrete Agrarminister Ehlen jetzt die Auffassung "seid froh, dass wir die Förderung nicht ganz gestrichen haben." meinte Joachim Bauck von der Bäuerlichen Gesellschaft Nordwestdeutschland. Die Konsequenzen würden von der Landesregierung nicht gesehen. Bei dem langjährigen Demeter-Landwirt häufen sich die Hinweise, dass viele Umsteller ihren Weg in Richtung Biolandwirtschaft nicht weiter gehen könnten und andere gleich ganz vor der Umstellung zurückwichen, weil die existentiellen Grundlagen fehlten.

Jürgen Schlüter, der in Wendisch Evern einen Hof auf bio-dynamische Wirtschaftsweise umstellt, meinte dazu: "Gerade vor dem Hintergrund, dass der konventionelle Bauer mehr Subventionen erhält als der ökologische - und zwar mit mindestens 60 Euro pro Hektar und Jahr deutlich mehr - schmerzt es einen Betriebsleiter in ganz besonderer Weise, wenn er nun noch weniger Zuschüsse bekommen soll. Durch die Umstellung auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise verzichtet er ja bewusst auf leistungsfördernde mineralische Düngung. Die Folge: seine Ernten halbieren sich. Der Rinderstall wird aufwändig und teuer umgebaut, die Tiere erhalten Weidegang und Auslauf. Das alles ist kostenintensiv. Und dabei kann er zwei Jahre lang alle seine Produkte nur zu konventionellen, sprich: viel zu niedrigen Preisen vermarkten."

Insbesondere in den ersten zwei Jahren sei daher jeder Umsteller mindestens auf die bisherige Unterstützung angewiesen, die ihm ermöglicht seine Ertragsausfälle abzufangen und sich einen neuen Markt zu erschließen. "Damit haben alle Umsteller ja auch kalkuliert" betonen die Landwirte. Durch die Kürzung der Förderung würde die Entwicklung der Bio-Landwirtschaft in Niedersachsen "dramatisch gebremst".

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