Weleda das letzte Mal vor Pleite und Bedeutungslosigkeit gerettet

18.01.2008

Da die Weleda AG durch die miserabelen Geschäftsergebnisse der letzten Jahre nicht in der Lage ist, die für den "Stand der Technik" dringend notwendigen Investitionen aus Eigenmitteln zu tätigen, wurde von dem - mit dem für die schlechten Geschäftsergebnisse verantwortlichen Management personell weitgehend identischen - Verwaltungsrat eigenmächtig und ohne Diskussion mit den wirklichen Eignern - den Mitgliedern der Anthoposophischen Gesellschaft - beschlossen, ein letztes Mal Fremdkapital durch die Ausgabe von Partizipationsscheinen aufzunehmen. Ein letztes Mal deshalb, weil mit dieser Fremdbeteiligung der satzungsmäßig maximal zulässige Anteil an Fremdkapital erreicht ist, weitere Fremdbeteiligungen sind nicht mehr möglich - Weleda steht so mit dem Rücken an der Wand.

Um das Heft nicht ganz aus der Hand zu geben, wendete der Verwaltungsrat einen am Kapitalmarkt üblichen Trick an: Partizipationsscheine im Nennwert von 500 SFr. wurden mit einem Ausgabekurs von 1.250 SFr. bewertet und davon die Hälfte an einen schweizer Finanzinvestor zum doppelten Preis weiterverkauft. Welche Renditeerwartungen dieser Finanzinvestor hat und vor allem, wie diese Renditeerwartungen befriedigt werden können, bleibt Geheimnis des Managements bzw. des (personell identischen) Verwaltungsrates, denn die schlechten Geschäftsergebnisse der letzten Jahr, verbunden mit der geringen Eigenkapitalquote, zeigen jedem Finanzanalysten deutlich an, dass es sich um eine strukturelle Schwäche der Firma handelt und nicht um saisonale oder marktbedingte Schwankungen - vor allem da die schlechten Ergebnisse in einem sonst boomenden Markt (Naturkosmetik) erwirtschaftet werden.