Der Mensch als Verwertungsobjekt

30.03.2012

Die Auffanggesellschaft für die Mitarbeiterinnen von Schlecker ist gescheitert. Über den Sinn dieses Vorhabens kann man geteilter Meinung sein. Eindeutig positionieren kann und sollte man sich zu der Gesinnung des Wirtschaftsministers Rösler. «Jetzt gilt es für die Beschäftigten - mehr als 10.000 vornehmlich Frauen, einzelne Mütter und ältere Frauen - schnellstmöglich eine Anschlussverwendung selber zu finden», riet der FDP-Chef. [1] Die hier zu Tage tretende menschenverachtende Diktion ist kein Lapsus, sondern offenbart das Selbstverständnis dieser Kreise: Der Mensch als Verbrauchsmaterial der Wirtschaft.

Nach diesem Credo handeln im übrigen die Parteien von der CDU bis zu den Grünen. Im Gegensatz zur FDP haben die anderen Parteien jedoch noch immer ein Interesse daran, ihre geistige Stagnation vor der Bevölkerung zu verschleiern, da ihr Kerngeschäft ja das Verkaufen der Illusion eines menschenfreundlichen Programmes ist.

Einzig das Denken der Dreigliederung löst den Menschen konsequent aus der Verwertungskette der Wirtschaft, befreit ihn von der Lohnarbeit und setzt seine Rechte als Grundlage wirtschaftlichen Handelns ein und nicht, wie gegenwärtig, umgekehrt.

Man könnte der FDP fast dankbar sein, dass sie die zynische Ideologie der Entscheidungsträger immer wieder mal so bereitwillig offen legt. Praktisch gesehen gehört soviel dumme und kalte Arroganz natürlich aus dem Amt gejagt.

Anmerkungen

[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,824610,00.html