Genfood ein Blindflug ohne Wiederkehr

28.12.2006

Erstes großes Bündnis „Haushalt ohne Genfood“ im Internet – 100.000 Stimmen sollen bis zum Jahresende zusammenkommen

STUTTGART (NNA). „Haushalt ohne Genfood“- Mit dieser Aktion im Internet möchten mehr als 20 Aktionspartner, darunter auch Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen sowie verschiedene Umwelt- und Verbraucherorganisationen möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich öffentlich zum Thema Genfood zu äußern.

Aus vielen einzelnen "Neins" - als Pixel-Grafik auf der Internetseite www.mein-nein.de gestaltet – soll ein großes gesellschaftliches Bekenntnis gegen die umstrittene Gentechnologie werden. So soll ein Signal für die Ernährungsindustrie und die politisch verantwortlichen in Berlin gesetzt werden. 100.000 Nein-Stimmen will die Aktion bis zum Ende des Jahres sammeln.

Auf einer Pressekonferenz in Stuttgart präsentierte sich das Bündnis der Öffentlichkeit. Ordinariatsrat Dr. Joachim Drumm von der Diözese Rottenburg-Stuttgart begründete sein Votum gegen Genfood mit den unübersehbaren Risiken der Gentechnologie. Sie gleiche einem „Blindflug ohne Rückkehrmöglichkeit.“ Die Gentechnologie stehe im Gegensatz zu vielen technologischen Neuerungen, die sich ohne unabsehbare Gefährdungen testen ließen wie etwa fehlerhafte Autos, die man zurückrufen könne oder Medikamente, die wieder vom Markt genommen werden könnten.

Freigesetzte gentechnisch veränderte Pflanzen ließen sich demgegenüber von nicht veränderten Pflanzen kaum effektiv isolieren. Die sekundären und langfristigen Wirkungen genetischer Manipulationen seien sich abschätzen und unerwünschte

Risiken und Effekte könne man nicht mehr zurückholen. Die erwarteten Vorteile stünden so zur Unabschätzbarkeit der Risiken in keinem ethisch verantwortbaren Verhältnis, betonte der Kirchenvertreter.

Voraussetzung sei, dass die Verbraucher frei entscheiden können. Deshalb sei die Gewährleistung zu fordern, dass gentechnikfreie Landwirtschaft gentechnikfrei bleiben könne. Notwendig sei außerdem eine Kennzeichnungspflicht, die die Verbraucher in die Lage versetze, sich ohne gentechnisch veränderte Lebensmittel zu ernähren. Könne eine solche oder vergleichbare Garantien nicht gegeben werden, sei die Förderung der Gentechnik ethisch und politisch nicht zu verantworten.

Neben der Internetaktion werden auch „Mein-Nein“-Aufkleber und –Postkarten verteilt, die auf die Aktion hinweisen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sind weitere Events und die Unterstützung verschiedener Projektpartner in Vorbereitung.

Link: www.mein-nein.de

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