Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? – Die Idee der Dreigliederung und die Waldorfschulen
1919 wurde Rudolf Steiner mit dem Aufbau einer Schule für die Arbeiterkinder der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik in Stuttgart betraut. Nach ihrem Vorbild sind Waldorfschulen freie (=nichtstaatliche), vom Kollegium selbst verwaltete Schulen. Aber warum eigentlich? Die Idee, die hier zugrunde liegt, ist die der „Dreigliederung des sozialen Organismus“.
Danach gelten in den drei Bereichen der Kultur, der Politik und der Ökonomie jeweils eigene Prinzipien – die berühmten Ideale der französischen Revolution, nämlich Freiheit, Gleichheit, Solidarität.
Durch ihre relative Selbständigkeit können die drei Glieder, anders als im Einheitsstaat, fruchtbar zusammen wirken. Ein dritter Weg jenseits von Sozialismus und Kapitalismus, von Bürokratie und Marktherrschaft, von staatlicher Bevormundung und Konkurrenzkampf scheint sich hier zu öffnen. Der Vortrag von Andreas Luckner soll einen Einblick in diese komplexe und faszinierende Idee geben, nicht zuletzt auch deswegen, unsere Schule besser verstehen zu können.
Donnerstag, 15. Oktober 2020 um 20 Uhr in der Aula Eintritt frei – Spende erbeten