Eine praktische Antwort auf Thilo Sarrazin

26.09.2010

Das deutsche Erbgut ist überaus intelligent, und wird von dem niederwertigeren Erbgut der Türken verschandelt - findet jedenfalls Thilo Sarrazin, SPD-Politiker und Vorstand der Deutschen Bundesbank. Das ist 1 zu 1 Adolf Hitler. Die Idee, dass die höherwertige Kultur an das Erbmaterial gebunden sei, war die Grundfeste des dritten Reichs, zu der sich jetzt, 65 Jahre nach dessen unfreiwilligem Ende, wieder eine Mehrheit der Deutschen bekennt: laut ZDF-Umfrage finden 56% der deutschen, Thilo Sarrazin habe recht. Natürlich - solche Statistiken sind tückisch, mit der richtigen Frage bekommt man auch die gewünschte Antwort. Dass allerdings das Klima für Ausländer, trotz stetig rückläufiger Zuwanderung, immer kälter wird, ist nicht zu übersehen. So sollen sie ihre einjährigen Babys an deutsche Erziehungsanstalten abgeben, weil, so der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, nur in der deutschen Sprache die Phantasie der Kinder gefördert werden könne. Der Innenminister fordert gar ein härteres Vorgehen gegen "Integrationsverweigerer", die sich durch "Bildungsferne" und "mangelndem Aufstiegswille" auszeichneten.

Dass es auch anders geht, beweist die interkulturelle Waldorfschule Mannheim. Dort unterrichten Lehrer aus 12 Nationen Kinder aus der ganzen Welt - auch in deren Muttersprache. Das Ergebnis: die Kinder beherrschen die deutsche Sprache besser als die Kinder, die zu der deutschen Sprache gezwungen wurden. Und: Es sind keinerlei Unterschiede in der Leistungsfähigkeit zwischen Migranten und Deutschen erkennbar, obwohl ein Großteil der Kinder in jener "niederen Schicht" zu Hause sind, die Thilo Sarrazin so verhasst ist - undenkbar an einer staatlich-selektiven Schule. Dr. Albert Schmelzer, Mitbegründer der Schule und Gründer des Instituts für Interkulturelle Pädagogik, wird am 09. Oktober im Sozialwissenschaftlichen Forum Berlin über die Freie Interkulturelle Waldorfschule Mannheim und die gesellschaftlichen Bedingungen eines freien Geisteslebens sprechen. Hier könnt Ihr schonmal einen Auszug aus seinem Buch Schule ist bunt lesen: