DREIGLIEDERUNGSLEXIKON

Das Dreigliederungslexikon von Albrecht Kiedaisch liegt in drei verschiedenen Ausführungen vor. Der Autor beschränkt sich dabei auf Zitate oder Zusammenfassungen von Zitaten Rudolf Steiners. Sein Dreigliederungslexikon bildet dadurch eine gute Ergänzung zu unserem Glossar.

 

Die Unterschiede im Einzelnen

Diese umfassendste Version im A4-Format ist als PDF frei verfügbar und kann hier kostenlos herunterladen werden. Sie liegt nun auf dem Stand vom 18.03.2023 vor.

Diese mittlere Version im Taschenbuchformat wird vom Institut für soziale Dreigliederung verlegt. Sie liegt seit 2021 in einer um 100 Seiten erweiterten zweiten Auflage vor.

Diese reduzierte Version im Hosentaschenformat ist 2021 neu erschienen. Sie richtet sich an ein breiteres Publikum und wird vom Verlag Zukunft Mensch, Axel Burkart verlegt.

GLOSSAR

Mit dem folgenden Glossar versuchen wir am Beispiel aktueller Themen einen ersten Eindruck zu geben, was eine soziale Dreigliederung zur Erneuerung unserer Gesellschaft beitragen kann. Die einzelnen Beiträge stammen von zeitgenössischen Autoren. Bei manchen Schlagworten verweisen wir zusätzlich auf Essays, Bibliographie, Nachrichten und Initiativen zum Thema.

Wäre Angela Merkel Physikerin geworden, hätte sie auch Erfolg haben können aber vielleicht nicht so viel Schaden angerichtet, wie nun als Kanzlerin über all die Jahre. Als Meisterin der Alternativlosigkeit führt sie den Kampf gegen den Virus an und will nicht wahrhaben, dass sie dabei dasjenige opfert, was den Menschen ausmacht.

  Weiterlesen

Charakteristisch für die Anthroposophie ist die Überzeugung, daß jeder Mensch die geistige Welt erkennen kann, wenn er nur entsprechend an sich arbeitet.

Die Anthroposophie zielt aber nicht nur auf die eigene Weiterentwicklung. Viele konkreten Umsetzungen im pädagogischen, heilpädagogischen, medizinischen und landwirtschaftlichen Bereich zeigen, daß geistige Erkenntnisse auch praktisch relevant werden können.

Weniger bekannt ist der aus der Anthroposophie hervorgegangene Ansatz der sozialen Dreigliederung, der Wege zu einer sozialen Umgestaltung in Richtung kulturelle Vielfalt, solidarische Wirtschaft und demokratische Grundrechte aufzeigt.

  Weiterlesen

Der anthroposophische Sozialimpuls besteht laut Hans Georg Schweppenhäuser aus:

Laut Dieter Brüll dagegen aus:

  Weiterlesen

Könnte es sein, daß die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf die Interessen der Produzenten die Hauptursache der Arbeitslosigkeit darstellt? Diese Frage ist vielleicht ungewöhnlich. Die bisherigen Ansätze scheinen aber nicht viel gegen die Arbeitslosigkeit geholfen zu haben. Angenommen, die Arbeitslosigkeit liegt an falschen Prioritäten: Wie läßt sich dann dafür sorgen, daß die Konsumenten die eigentlichen Arbeitgeber werden?

  Weiterlesen

Eine Assoziation ist ein Zusammenschluß von Konsumenten, Händlern und Produzenten mit dem Ziel, die Preise so zu beeinflussen, daß alle Beteiligten damit auskommen können.

  Weiterlesen

Das Bevölkerungswachstum ist eher ein Symptom als eine Ursache der Armut – und eine staatliche Familienplanung gehört eher zum Problem als zur Lösung.
Zu den Ursachen des Bevölkerungswachstums zählen – neben der Benachteilung der Frauen – auch der Mangel an wirtschaftlicher Solidarität. Entgegen der Behauptung totalitärer Staaten lassen sich diese Ursachen gut überwinden, ohne die Menschenwürde anzutasten.
Bis es so weit ist, lassen sich die negativen Folgen des Bevölkerungswachstums durch den Ökolandbau besser lindern als etwa durch die Gentechnik. Daß dies bei der UNO noch nicht so richtig eingesehen wird, liegt vor allem daran, daß an entscheidenden Stellen Menschen stehen, die ihr Geld vorher in der Gentechnikbranche verdient haben – und wahrscheinlich noch verdienen.

  Weiterlesen

Der Boykott ist zu einer beliebten Waffe der Zivilgesellschaft gegen die Übermacht der Großkonzerne geworden. Aber auch innerhalb des Wirtschaftslebens selbst sollte dem Boykott eine zentrale Funktion zukommen – anstelle von Streiks, die auf Kosten der Konsumenten gehen und damit Sinn und Zweck des Wirtschaftslebens in Frage stellen.

  Weiterlesen

Christoph Lindenau * 1928 versuchte die soziale Dreigliederung menschenkundlich zu fundieren, zog ihr aber stattdessen den Boden unter den Füssen. Statt sich zu fragen, wie unterschiedlich Vereinbarungen im Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben jeweils zu treffen sind, zählte er Vereinbarungen pauschal zum Rechtsleben. Damit schaffte er, ohne es zu wollen, die soziale Dreigliederung ab und machte den Weg frei für einen einseitigen Demokratismus.

  Weiterlesen

Eine soziale Dreigliederung macht die Parteiherrschaft überflüssig. Durch die Rückbesinnung des Staates auf seine eigentlichen Aufgaben wird eine echte Demokratie möglich.

  Weiterlesen

Mit seinen Thesen zur sozialen Dreigliederung ist Dieter Brüll bei vielen aktiven Anthroposophen auf ein offenes Ohr gestossen. Sein Buch „Der anthroposophische Sozialimpuls“ ist ein Beispiel dafür, wie das Verständnis der sozialen Dreigliederung durch falsche Grundannahmen unterminiert werden kann.

  Weiterlesen

Unser Eigentumsrecht wird erst dann aufhören, der Gesellschaft zu schaden, wenn es - wie die Urheberrechte - zeitlich begrenzt ist. Dem steht noch das römische Recht entgegen, mit seiner Tendenz, das Eigentum zu verabsolutieren. Dies hat positive Auswirkungen gehabt, weil es der Individualität freien Lauf gegeben hat. Die Bindung an der Familie durch das Erbrecht schränkt aber diesen individuellen Charakter wiederum ein. Dieser Rest an Kollektivismus hindert uns daran, das Eigentum wirklich an die individuellen Fähigkeiten zu binden.

  Weiterlesen

Mit dem Erbbaurecht (auch Erbpacht) ermöglicht der Gesetzgeber eine rechtliche Trennung zwischen dem Eigentümer eines Grundstücks und dem Eigentümer des Bauwerks, das sich auf diesem Grundstück befindet. Mit dem Erbbaurecht kommt also der Gesetzgeber einer der Hauptforderungen der Bewegung der sozialen Dreigliederung entgegen: Ein Haus kann, insofern es Ware ist, gehandelt werden, die Nutzung des Grundstück dagegen als einem Stück Natur oder dem Ort, an dem sich die Ware befindet oder produziert wird, ist eine Frage des Rechts.

  Weiterlesen

Eine Entstaatlichung der Wirtschaft heißt nicht, daß man die Preise dem Zufall überläßt, sondern daß es Aufgabe der Wirtschaft selber ist, das Angebot aktiv an die Nachfrage anzupassen. Ein erster Schritt dorthin sind Faire Preise wie beim Fairen Handel, wo sich die Konsumenten nach den Preisen richten, die Produzenten zum Leben brauchen. Den gewonnenen Spielraum können dann die Produzenten nutzen, um ihr Angebot besser anzupassen.

  Weiterlesen

Realwirtschaftlich gesehen besteht der Wert des Eigentums an Produktionsmitteln in dem, was die Erzeuger der Waren an die Eigentümer abgeben müssen. Deshalb aber ist es nicht nur unrecht, das Eigentumsrecht zu kapitalisieren, sondern auch ökonomischer Unsinn. Der Wert der Grundlage der Warenproduktion muss im Zusammenhang mit den arbeitenden Menschen gesehen werden, und kann nicht in der selben Weise berechnet werden wie die Waren, die mit seiner Hilfe erzeugt werden. Auch während der Finanzkrise von 2007 und ihrem Vorläufer, der Immobilienkrise, hat man einfach nur übersehen, dass der Boden, die vermeintliche Sicherheit, selbst keine Ware ist, sondern nur insofern einen wirtschaftlichen Wert bekommt, als er Grundlage der Warenproduktion wird. Die finanzielle Bewertung nicht der Waren, sondern des Rechts an der Voraussetzung für die Warenproduktion ist notwendig immer spekulativ. Darum will die Bewegung der sozialen Dreigliederung den Finanzmarkt nicht regeln, sondern bekämpfen.

  Weiterlesen

Friedrich Glasl ist zur Zeit vor allem in der Konfliktforschung tätig, hat sich aber länger mit Organisationsentwicklung beschäftigt. Dabei hat er versucht, den rein betrieblichen Ansatz von Bernard Lievegoed um zwischenbetriebliche Aspekte zu erweitern.

  Weiterlesen

Das Geld wird zum Problem, wenn man sich damit alles kaufen kann. Nicht nur, dass damit alles zur Ware gemacht wird, sondern es werden auch noch die Preise gefälscht.

Die Währung gehört in die Selbstverwaltung des Wirtschaftslebens und damit heutzutage in die Selbstverwaltung der Weltwirtschaft. Eine Geldpolitik kann es also nicht geben. Nationale Zentralbanken sind überholt, genauso wie die aus nationalen Zentralbanken hervorgegangene europäische Zentralbank. Der Wert des Geldes lässt sich nicht durch Gesetze bestimmen, er basiert letztendlich auf die brauchbaren Produktionsmittel. Grundlage für die Geldschöpfung kann aber nicht – wie es heute noch der Fall ist – der Kredit sein. Das Geld bekommt sonst von vornherein einen spekulativen Charakter, den es erst erhalten müsste, wenn es ausläuft.

  Weiterlesen

Unter Gemeinwohl-Ökonomie versteht Christian Felber, dass die Unternehmen „vom Gesetzgeber auf das Gemeinwohl verpflichtet und zur Kooperation angereizt werden“ sollen. Christian Felber spricht von einer Umpolung der Wirtschaftspolitik und findet hiermit Anhänger bei Unternehmern, die versuchen, anders zu wirtschaften. Nur lenkt er sie von dem Ziel ab, das Wirtschaftssystem von innen her zu verändern. Christian Felber geht es nicht um eine Umpolung des Wirtschaftssystems zum Gemeinwohl hin. Das Gemeinwohl soll von aussen her in die Wirtschaft hereingetragen werden. Die Bezeichnung Gemeinwohl-Ökonomie trägt selber zur Verwirrung bei. Gemeint ist keine Gemeinwohl-Ökonomie, sondern bloß eine Gemeinwohl-Wirtschaftspolitik. Das würde aber weniger verführerisch klingen.

  Weiterlesen

Globalisierung bedeutet einerseits Weltwirtschaft, was meist nicht so sehr eine gemeinsame Wirtschaft als eine Überwindung der schwachen durch die starken Volkswirtschaften bedeutet. Andererseits meint Globalisierung die Ökonomisierung der Welt und damit die Tendenz, alles zur Ware zu machen. Diese recht problematischen Entwicklungen lassen sich nur durch eine Stärkung des Fairen Handels und der Zivilgesellschaft umkehren.

  Weiterlesen

Das Eigenkapital der GLS Bank wurde anfangs nicht verzinst. Dadurch erhielt die Bank einen erheblichen Handlungsspielraum, um ihren Mitgliedern neue Formen im Umgang mit Geld zu ermöglichen. Durch staatliche Vorschriften und die Rettung anderer alternativen Banken wurde die GLS Bank allerdings gezwungen zu wachsen.

Sylvain Coiplet

  Weiterlesen

Bei Götz Werner muß man zwischen dem Praktiker und dem Theoretiker unterscheiden. So kann man seine Verdienste als Unternehmer anerkennen, ohne in den Fehler zu verfallen, zum Anhänger seines bedingungslosen Grundeinkommens zu werden.

  Weiterlesen

Die Utopie eines bedingungslosen Grundeinkommens lenkt von der Möglichkeit einer Reduzierung der Arbeitszeit ab. Sie erlaubt den Gewinnern des bedingungslosen Eigentums ihre Übermacht weiter auszubauen, ohne soziale Unruhen befürchten zu müssen. Hinzuverdienen werden die wenigen, die sich optimal anpassen. Wer versucht, Widerstand zu leisten, wird bald um die Bedingungslosigkeit seines Grundeinkommens und damit um seine Existenz fürchten müssen.

  Weiterlesen

Der katholische Theologe Helmut Zander wird zum Steiner-Experten, um möglichst effektiv die Reinkarnation-Idee zu bekämpfen. Noch wirksamer wird es dadurch, dass er sich über seine eigentliche Interessenlage gedeckt hält. Hinter der wissenschaftlichen Fassade steckt aber der Versuch, mit allen Mitteln zu verhindern, dass Reinkarnation in Verbindung mit dem Christentum gebracht wird, weil es die Macht der Kirche bedrohen würde. Wer würde noch der Kirche für den Erlass seiner Sünden etwas bezahlen, wenn er davon ausgeht, dass er seine Fehler im nächsten Leben sowieso ausbügeln muss?

  Weiterlesen

Das ägyptische Unternehmen Sekem und sein Gründer Ibrahim Abouleish haben den Alternativen Nobelpreis für die Ausbreitung biodynamischer Anbaumethoden erhalten. Sekem produziert neben Bio-Lebensmitteln und Kräutertees auch Öko-Textilien aus ägyptischer Baumwolle, die unter anderem nach Deutschland und in die Schweiz exportiert werden.

Besonders geachtet wird - neben dem Ökolandbau - auf die Einhaltung eines fairen Handels, sodass Sekem inzwischen imstande ist, kulturelle Initiativen wie Kindergarten, Waldorfschulen und bald eine freie Universität zu finanzieren. Dabei wird großen Wert auf den interkulturellen Austausch gesetzt. Ausgangspunkt ist für Ibrahim Abouleish der Ansatz der sozialen Dreigliederung.

  Weiterlesen

Jost Schieren, Vorstand der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und Dekan der Alanus-Hochschule. Aktiver Befürworter und selbst ein anschaulisches Beispiel für die Schattenseiten einer verstärkten Akademisierung der Waldorfpädagogik.

Gegen Verschwörungstheorien gerichtet, argumentiert Jost Schieren 2018 in seinem Beitrag zum Aufruf „Die offene Anthroposophie und ihre Gegner“, dass es der Anthroposophie um die Überwindung von Reduktionismus und monokausalen Erklärungsmustern gehe. Nur erklärt er selbst 2022 in einem persönlichen Aufruf den Ukraine-Krieg monokausal durch die Person Putins. Legt man an ihn denselben Maßstab, den er an andere legt, dann gehört Jost Schieren zu den Gegnern der Anthroposophie.

  Weiterlesen

Es gehört zur Unabhängigkeit der Justiz, daß Richter – soweit es um Fragen des Straf- und Zivilrechts geht – gar nicht vom Staat eingesetzt werden können.

  Weiterlesen

„Man muss im Kreise denken; man muss sich denken, wenn man die äußeren Verhältnisse anschaut, sie sind vom Menschen gemacht, aber sie machen auch die Menschen; oder wenn man die menschlichen Handlungen anschaut, sie machen die äußeren Verhältnisse, aber werden auch wiederum getragen von den äußeren Verhältnissen, Und so müssen wir fortwährend mit unseren Gedanken hin- und hertanzen, wenn wir die Wirklichkeit haben wollen.“

Rudolf Steiner

  Weiterlesen

Konservatismus hat zum Ziel, eingebürgerte Gesellschaftsverhältnisse zu bewahren und zu konservieren. Für die Dreigliederung und Anthroposophie mit einer evolutionären Geschichtsauffassung ist dieser Versuch eine Sünde gegen die Menschheit.

  Weiterlesen

Eine Korporation ist ein Zusammenschluß von Menschen auf Grund einer gemeinsamen Kultur, Sprache, Religion, Weltanschauung, Pädagogik oder auch desselben Berufes. Durch ihre Einseitigkeit oder ihren Vorbildcharakter beleben sie das Geistesleben.

  Weiterlesen

Die vorhandenen Korruptionsindexe erfassen nur die illegale Korruption. Nimmt man die legale Korruption dazu, würden Länder wie die Vereinigten Staaten an der Spitze stehen.

  Weiterlesen

Der Liberalismus steht für geistige Freiheit, so wie die soziale Dreigliederung, aber er steht auch für Freiheit der Wirtschaft, im Sinne des freien, ungeregelten Markts, wo nur Angebot und Nachfrage die Produktion regeln, und im Sinne des Kapitalismus.

  Weiterlesen

Der Nationalismus kann nur zerstören. Nation heißt soziales Chaos - ein heilloses Durcheinander von Kultur, Staat und Wirtschaft.

  Weiterlesen

Der Ordoliberalismus macht den Staat zum Hüter der Konkurrenzwirtschaft. Er fiel beim westdeutschen Staat in Ungnade, als die Wirtschaftskonzentration nach dem Zweiten Weltkrieg wieder so weit vorangeschritten war, dass damit Wirtschaftsimperialismus getrieben werden konnte.

  Weiterlesen

Die organische Architektur fasst unterschiedliche Strömung zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen. Gemeinsam ist ihnen die Orientierung an Lebendigem, wobei es weniger um die vordergründige Nachahmung der Natur ging, sondern um eine Bauform, welche dem Menschen als organische Lebensform angemessen ist. Die Suche nach einer zeitgemässen Form ist verbunden mit neuen technischen Möglichkeiten und der Befreiung von historisierenden Architekturstilen. Dabei wurden die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt. Merkmale sind der bewusste Umgang mit Baumaterialien und die Integration des Baus in die Landschaft. Die organische Architektur ist verbunden mit Anliegen wie Ökologisches und Gesundes Bauen. Durch Förderung der Gemeinschaftsbildung soll dem Rückgang traditioneller Zusammenhänge und die damit einhergehende Anonymität eine zeitgemässe Form entgegengestellt werden. Im Zeichen der Individualisierung wird das Bedürfnis nach Mitgestaltung des Einzelnen wahrgenommen.

  Weiterlesen

Peter Bierl gibt nur ungern zu, dass Rudolf Steiner den Rassismus durch die Anthroposophie überwinden möchte. Dies mag daran liegen, dass es Peter Bierl gar nicht um die Bekämpfung des Rassismus geht. Der Rassismusvorwurf ist ihm wohl nur ein Mittel, um einen einflussreichen Kritiker des Marxismus in die braune Ecke zu schieben und damit unschädlich zu machen.

  Weiterlesen

Peter Schilinski war ein langjähriger Aktivist der sozialen Dreigliederung, mit Schwerpunkt auf das Rechtsleben. Dazu gehörte für ihn hauptsächlich der Einsatz für eine direkte Demokratie. Schilinski suchte aber auch nach den konkreten Aufgaben des Rechtslebens und erkannte die Notwendigkeit einer weitergehenderen Regelung der Arbeit durch den politischen Staat, wie sie von Rudolf Steiner in den Kernpunkten der sozialen Frage hervorgehoben wird.

  Weiterlesen

Der Rassismus stellt nicht nur eine Rasse über die anderen, sondern auch die Rasse über das Individuum. Der Rassist erniedrigt also nicht nur den Anderen, sondern noch mehr sich selbst. Umgekehrt schützt aber die blosse Negierung der Rassen nicht unbedingt davor, den Anderen zu erniedrigen und selbst zum Rassisten zu werden.

  Weiterlesen

Reinkarnation meint die Tatsache, dass der Mensch mehrere Erdenleben durchmacht. In Indien und anderswo ist der Gedanke der Reinkarnation sehr präsent. Im Westen herrschen dagegen Religionen, die den Gedanken der Reinkarnation mehr oder weniger ausgerottet haben und dadurch dem Materialismus zum Siegeszug verholfen haben.

Der positive Aspekt des Ausblendens der Reinkarnation ist der weit stärker entwickelte Sinn für individuelle Freiheit. Richtig individuell wird aber der Mensch erst, wenn er trotz gesteigerter Individualität wieder Zugang zur Idee der Reinkarnation findet, weil dies ihn vor der Vereinnahmung durch ein bestimmtes Volk oder ein bestimmtes Geschlecht schützen kann.

  Weiterlesen

Nicht das Geld, was eingespart oder angelegt ist, arbeitet für die Rente, sondern die nächste Generation. Wer in freie Bildung investiert, sorgt dafür, daß sie es leichter hat, die ältere Generation mitzutragen. Mehr Bildung durch mehr Schenkung ist daher die beste Rentenreform.

  Weiterlesen

Kindern die Gelegenheit geben, in einer Schülerfirma zu arbeiten, bedeutet nicht, sie zum Kapitalismus zu erziehen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Kapitalismus (in der gewohnten Wortbedeutung) liegt nicht im Wesen der Wirtschaft selbst, sondern wird vom Staat und den staatlichen Bildungsanstalten als Ideologie in diese hineingetragen. Dem Wesen der Wirtschaft kommen die Kinder aber näher, wenn sie in ihrer Schülerfirma verstehen lernen, wo eine Ware herkommt, wo sie hingeht, und was sich hinter ihrem Preis verbirgt. Dann setzen sie der Ideologie des Kapitalismus eine Wahrheit entgegen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Schülerfirma eine echte Firma ist und echte Produkte verkauft, so wie die mancher Waldorfschulen, und nicht bloß Entertainment-Charakter hat, wie das leider an vielen Staatsschulen der Fall ist.

  Weiterlesen

Unter Schulfreiheit wird hier nicht die Abwesenheit von Schule, sondern die freie Wahl der Schule gemeint. Eine echte Schulfreiheit würde voraussetzen, dass der Staat sich nicht mehr in das Schulwesen einmischt, insbesondere nicht in die Frage, wer dazu geeignet ist, Lehrer zu werden. Darüber würde also nicht mehr eine politische Mehrheit, sondern die jeweiligen Lehrer und natürlich die Eltern der jeweiligen Kinder entscheiden.

Schulfreiheit würde dann bedeuten:

  • die Selbstverwaltung der Schulen durch die Lehrer
  • die Möglichkeit für die Eltern, sich eine andere Schule auszusuchen, wenn sie den Lehrern nicht mehr vertrauen
  Weiterlesen

Der Sozialismus hat seinen Ursprung in einem berechtigten Ideal, der Brüderlichkeit. Er läßt sich aber nicht realisieren ohne die beiden anderen Ideale der Gleichheit und Freiheit dazu zu nehmen.

  Weiterlesen

Rudolf Steiner und Emil Molt, die Initiatoren der Dreigliederungs-Bewegung, waren zugleich auch die Gründer der ersten Waldorfschule im Jahr 1919. Mit der Waldorfschule wollten sie einen ersten Beitrag dazu leisten, die Kultur von Staats- und Wirtschaftsmacht zu befreien. Daher ist es auch kein Wunder, dass soziale Themen überproportional häufig Gegenstand der Lehrplan-Empfehlungen Rudolf Steiners sind. So soll etwa die Zinsrechnung am Beispiel des Wechsels und Deutsch am Beispiel von Geschäftsbriefen geübt werden. In der 7. Klasse sollen alle Kinder die einfache, in der 10. die doppelte Buchführung beherrschen. Daneben soll das Fach "Soziale Erkenntnis" einen Überblick über die Zusammenhänge im sozialen Leben geben. Leider ist in den heutigen Waldorfschulen anstelle des Sozialen das Künstlerische überproportional vertreten. Seit der jüngsten Finanzkrise beginnen jedoch immer mehr Schulen, den Sinn der genannten Lehrplan-Empfehlungen zu verstehen und im Unterricht zu berücksichtigen.

  Weiterlesen

Der Staat ist aus der Machtsucht der Fürsten erwachsen und hat alle gesellschaftlichen Bereiche zentralisiert: Alle rechtlichen Beziehungen monopolisiert und das Geistesleben und Wirtschaftsleben reglementiert.

  Weiterlesen

Falsche Behauptungen über Rudolf Steiner halten manche davon ab, sich mit der sozialen Dreigliederung auseinanderzusetzen. Dies nehmen wir zum Anlass, um diese Behauptungen richtigzustellen. Wir legen dabei den Schwerpunkt auf Entstellungen der sozialen Dreigliederung.

Rudolf Steiners Aussagen lassen sich leicht verdrehen. Schwieriger ist es, sie im Kontext zu verstehen. Zum Kontext gehört nicht nur die damalige Zeit, sondern auch die unterschiedlichsten Zuhörer, auf die er versucht einzugehen. Letzteres erklärt manche scheinbaren Widersprüche.

 

  Weiterlesen

Bei einer reellen Steuerreform wäre es mit einer gestaffelten Ausgabesteuer möglich, die Steuerlast gerecht zu verteilen und gleichzeitig das Steuersystem radikal zu vereinfachen.

  Weiterlesen

Subventionen soll sich die Wirtschaft selber geben, statt den Markt für allmächtig zu halten - und trotzdem nach staatlichen Subventionen zu schreien.

  Weiterlesen

Der Terrorismus wird oft auf eine Art bekämpft, die ihn nur bestätigt und verstärkt. Wer dem Terrorismus den Krieg erklärt, gibt sich eigentlich geschlagen. Wer den Terrorismus als Vorwand nimmt, um Minderheiten zu kriminalisieren, schafft ihm nur Sympathien. Dies gilt nicht nur für die derzeitige US-Regierung, sondern auch für die europäischen Anhänger eines Kopftuchverbots. Sie halten sich für Vorkämpfer der Freiheit, verbauen aber den anderen den eigenen Weg zur Freiheit.

  Weiterlesen

Eine wirkliche Therapiefreiheit setzt eine Entstaatlichung der Arztausbildung voraus. Diese Verstaatlichung trägt wesentlich zur heutigen Kostenexplosion im Gesundheitswesen bei. Die konventionelle Medizin dient eben weniger den Patienten als den Pharmakonzernen.

  Weiterlesen

Vollgeld ist die Abkürzung für vollgültiges gesetzliches Zahlungsmittel. Gemeint ist die Vorstellung, dass die Geldschöpfung allein den staatlichen Zentralbanken und die Gewinne aus der Geldschöpfung allein den staatlichen Staatshaushalten zustehen. Gewinne aus der Geldschöpfung sind aber nicht erst ein Problem, wenn sie den Privatbanken zukommen. Sie sind auch dann Diebstahl, wenn sie in die Staatskasse landen. Ein wirklich vollgültiges Geld wäre ein vollwirtschaftliches Geld, welches keine Gewinne abwirft, sondern allein die wirtschaftliche Realität abbildet. Dann könnte es aber kein gesetzliches Zahlungsmittel sein. Gesetzliche Zahlungsmittel sind nämlich Täuschungsmittel und damit Nährboden für die Spekulationen der Finanzwirtschaft.

  Weiterlesen

Werbung gibt es überall da, wo die Wirtschaft nicht mehr dient, sondern sich bedient. Die Bedeutung der Werbung ist symptomatisch für unsere Produzentenwirtschaft, wo die Initiative von den Unternehmen ausgeht und ein Heer von Kaufleuten, Psychologen und Künstlern allein damit beschäftigt ist, dem Kunden das Gegenteil zu suggerieren. Es gibt kaum etwas Traurigeres als sich Künstler anzuhören, wenn sie die Werbung in Schutz nehmen, mit dem Argument, sie würden davon leben.

  Weiterlesen

Wilhelm Schmundt wollte die soziale Dreigliederung ins Rechte denken, und das ist ihm leider gelungen. Er hat nämlich alles, was Rudolf Steiner zum Wirtschaftsleben und zum Geld gesagt hat, so umgedeutet, daß es einen rechtlichen Charakter bekommen hat. Er konnte nur in solchen Kategorien wie Rechten und Pflichten denken und mußte die soziale Dreigliederung entsprechend amputieren.

Die verheerenden Folgen sieht man noch heute bei seinen Anhängern, die das Geld demokratisieren wollen, statt das Wirtschaftsleben durch die Schaffung von Assoziationen in die Lage zu versetzen, das Geld wieder an der Realwirtschaft zu koppeln.

  Weiterlesen

1919 – 1922

Herausgegeben vom Bund für Dreigliederung des sozialen Organismus, Stuttgart

  Weiterlesen

1954 – 1962

Berichte aus den Tagungen der sozialwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft

  Weiterlesen

Die Zivilgesellschaft ist dabei, neben Weltwirtschaft und Weltpolitik eine dritte globale Kraft zu werden.

  Weiterlesen